Es ist typisch finnisch, über dem offenen Feuer mit dem Wasser aus den Seen frischen heißen Kaffee zu brühen. Die Süßwasserfische, die sich in den naturbelassenen Gewässern tummeln, sind wahre Delikatessen, sobald Sie sie einmal gefangen haben. Zunächst müssen Sie aber ein schwerwiegendes Problem lösen: Für welchen der unzähligen Seen sollen Sie sich als Angelgebiet entscheiden?
Das Land der tausend Seen
Finnland ist weltweit das Land mit den meisten Gewässern. Seen machen ganze zehn Prozent der finnischen Landesfläche aus, das entspricht der Größe Belgiens. In der Mitte und den östlichen Gebieten Finnlands liegt die Finnische Seenplatte, die das größte Gebiet an untereinander verbundenen Binnengewässern Europas darstellt und aus zehntausenden von Seen besteht.
Foto: Lentokuva Vallas
Herrliche Herbstfarben. Der See Ullavajärvi, Ullava.
Dort finden sich 309 eigenständige Seen, die jeweils mehr als zehn Quadratkilometer bedecken und 65 Prozent der Gesamtseenfläche Finnlands ausmachen. Mit ihrer erstaunlichen Vielfalt an Fischarten stellen diese großen Seen die wichtigsten Angelgebiete dar. Auf diesen Seen angelt man in der Regel von Booten aus.
Vielfältige Fischbestände
Barsch, Hecht, Rotauge und Zander sind die verbreitetsten Arten in den Seen. Hechte und Barsche sind in nahezu jedem finnischen Gewässer zu finden. Unzählige Seen bieten gute Chancen, einen ein Meter langen Hecht zu fangen.
Dank der warmen Sommer der vergangenen Jahre sind die in den Seen lebenden Barsche herrlich fett. Aktuell fangen die Barschangler regelmäßig Exemplare, die um ein halbes Kilogramm schwer sind.
Jigging is fun, active and eventful! Zander are pursued with jigs in bay waters, shallows and slow-flowing sounds in the beginning of the season and at the edges of mid-lake shallows and rocky areas in summer.
Die besten Zanderbestände finden sich in den trüben, braunen Seen Süd- und Mittelfinnlands, auch wenn viele der klareren Seen ebenfalls gute Bestände aufweisen. Viele Zander überraschen mit mehreren Kilo Gewicht.
Bachforellen und Binnenlachse tummeln sich in den ausgedehnten Mittelseegebieten. Äschen bevölkern viele der kleinen und größeren Seen in Lappland und zudem die großen Seen Ostfinnlands. Zu den häufigsten in Seen vorkommenden Arten gehören auch Quappen und Felchen sowie verschiedene Karpfenfische wie Rotaugen, Brassen und Goldorfen.
Die am zahlreichsten vertretene Art in den weiten offenen Mittelseegebieten von Finnlands größten und wildesten Seen ist die kleine Maräne, die nicht mit der Angelrute gefangen wird. Maränen dienen Raubfischen als Nahrung und sind zudem ein erstklassiger Speisefisch.
Foto: Kimmo Pöri
Das Jigging von einem Boot aus ist eine gute Methode, große Barche zu fangen. Der See Iisvesi, Suonenjoki.
Spinnangeln an kleinen Seen
Die tausenden von mittelgroßen Seen des Landes stellen ideale Angelplätze dar. Die Mehrzahl der Seen sind jedoch sehr kleine Seen bzw. Teiche, so dass die durchschnittliche Seegröße nur 18 Hektar beträgt. Es gibt 56.000 Seen mit gerade einmal etwas mehr als einem Hektar Fläche.
Kleine Seen in Wäldern und tiefer Wildnis sind hervorragende Fischgründe, an deren Ufern Sie in herrlicher Ruhe fischen können. Zu den Hauptarten in den kleinen Seen gehören Barsch, Hecht und Rotauge. Viele kleine Seen sind bestens über Nebenstraßen zu erreichen. In der Tat gibt es eine solche Vielzahl an Seen, dass jeder Angler an einem eigenen See angeln könnte.
Foto: Jari Tuiskunen
Waldteiche sind faszinierende kleine Angelgebiete.
Durch die Eiszeit entstandene Seen
Finnlands Seen wurden durch Ausschürfungen gebildet, die durch das Eis im Anschluss an die letzte Eiszeit entstanden sind. Typisch sind flache Gewässer, labyrinthähnliche Formen und eine Vielzahl von Inseln. Der Seegrund gestaltet sich vielfältig und viele Seen verfügen über Untiefen. Die tiefsten Stellen der großen Seen liegen bei etwa 100 Metern.
Einige Seen haben sich in Krustenvertiefungen gebildet, andere entstanden durch Meteoritenkrater, die vor tausenden oder Millionen von Jahren auf der Erde einschlugen. Zu diesen Kraterseen gehören die Seen Suvasvesi, Lappajärvi, Keurusselkä sowie der Paasvesi im Gebiet um den Saimaa.
Foto: Lentokuva Vallas
Finnlands Seen frieren im Winter zu. Der See Suontee, Joutsa.
Unberührte Gewässer
In Finnland finden sich unzählige Feuchtgebiete, so dass ein großer Teil der Gewässer eine mehr oder weniger bräunliche Farbe aufweist. Aber es gibt auch viele wilde und klare Seen. Unabhängig von ihrer Farbe ist das Seewasser größtenteils sauber. Grünliche und schlammige Seen finden sich speziell in der Nähe der landwirtschaftlichen Gebiete Südfinnlands.
Ende November bis Anfang Dezember beginnen die Seen zuzufrieren. Die kleinsten frieren zuerst zu, Wochen vor den weiten offenen Mittelseen der großen Seen. In Südfinnland erstreckt sich die Winterangelsaison bis in den April, in Lappland setzt die Schmelze nicht vor Ende Mai oder Anfang Juni ein.
Die Moskitos als treue Begleiter der Urlauber in Mittsommernächten stören Angler auf dem offenen See nicht.